Cannabis

Das Rezept für Cannabis als Medizin

Symptome

Cannabistropfen und -blüten können bei Krankheiten als Arzneimittel verschrieben werden. In der Regel werden sie zusätzlich zu den bereits bestehenden Medikamenten verschrieben. Studien legen nahe, dass Cannabistropfen bei chronischen Schmerzen, Muskelkrämpfen bei multipler Sklerose, Übelkeit und Erbrechen infolge einer Chemotherapie oder ungewolltem Gewichtsverlust wirksam sein kann.

Das neue Cannabisgesetz

Seit dem 1. April 2024 ist es nicht mehr möglich, Cannabistropfen und -blüten zu medizinischen Zwecken auf einem Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept) zu verschreiben. Stattdessen erfolgt die Verordnung jetzt viel einfacher auf dem “normalen” Rezept, dem sogenannten eRezept. Diese Änderung wurde durch das Cannabisgesetz (CanG) ermöglicht, das eine Teil-Legalisierung vorsieht.

Hier sind die wichtigsten Informationen zu Cannabisblüten und -Tropfen auf Rezept und dem Wegfall des BtM-Rezepts:

Hintergrund

Das Cannabisgesetz (CanG) trat am 1. April 2024 in Kraft und ermöglichte eine Teil-Legalisierung. Medizinisches Mittel wurde die bisherigen Regelungen aus dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) in ein neues Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG) überführt und aus Anlage III des BtMG gestrichen.

Verordnung auf eRezept

Ärzte können medizinische Cannabisblüten oder -Tropfen jetzt auf dem “normalen” Rezept, dem eRezept, verschreiben. Die Verordnung auf einem BtM-Rezept ist nicht mehr möglich. Die Gültigkeit von Kassenrezepten beträgt nun bis zu 28 Tage und Privatrezepte sind bis zu drei Monaten gültig.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Kostenübernahme für medizinisches Cannabis durch die Krankenkassen eine entscheidende Rolle spielt. Bei einer Genehmigung werden die Kosten für das medizinische Cannabis übernommen, jedoch sind gesetzliche Zuzahlungen durch die Patienten zu leisten.

Behandlung mit Cannabistropfen

Cannabistropfen, eine spezifische medizinische Darreichungsform, werden zunehmend als therapeutische Option für eine Vielzahl von Krankheitsbildern in Betracht gezogen. Zu den Krankheiten, bei denen Cannabistropfen potenziell Linderung verschaffen können, zählen chronische Schmerzen, Stress, Schlafprobleme und Migräne. Auch bei schmerzhafter Menstruation, Morbus Crohn, Tumorschmerzen sowie HIV-bedingter Kachexie, die oft mit Untergewicht und Appetitlosigkeit einhergeht, werden sie empfohlen. Darüber hinaus bieten sie möglicherweise Hilfe bei neuropathischen Schmerzen, nicht tumorbedingten Schmerzen und Spastik, wie sie beispielsweise bei Multipler Sklerose auftritt.

Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung zu verstehen, dass die Verschreibung von Cannabistropfen stets eine individuelle Entscheidung des behandelnden Arztes darstellt. Diese Entscheidung basiert auf einer sorgfältigen Bewertung der spezifischen Krankheitsgeschichte und Symptomatik des Patienten. Die genaue Indikation und die Dosierung werden dabei auf den einzelnen Patienten maßgeschneidert, um die bestmögliche therapeutische Wirkung zu erzielen und gleichzeitig das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.

Das digitale Rezept: Effizient, sicher und benutzerfreundlich

Seit dem 1. Januar 2024 müssen Ärztinnen und Ärzte Rezepte auch digital ausstellen. Die Einführung des elektronischen Rezepts ist ein wichtiger Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Es zielt darauf ab, Zeit zu sparen, Wege zu verkürzen und viele Aspekte der Arzneimittelversorgung zu vereinfachen.

Funktionsweise des Rezepts

Das Rezept wird digital vom Arzt gespeichert und kann auf verschiedene Weisen genutzt werden:

  • Als ausgedruckter QR-Code, den man in der Apotheke vorzeigt.
  • Über das Handydisplay mittels einer speziellen App.
  • Durch die Gesundheitskarte, mit der Apotheken direkt auf nicht eingelöste Rezepte zugreifen können.

Patienten können wählen, ob sie ihre Medikamente in einer oder mehreren Apotheken beziehen möchten, auch wenn sie auf demselben Rezept verordnet sind. Ein Rezept kann bis zu drei Medikamente umfassen. Derzeit ist das Rezept für gesetzlich Versicherte verpflichtend, und private Krankenversicherungen werden voraussichtlich bald folgen.

Sicherheit und Übermittlung

Das Bundesgesundheitsministerium nutzt zur Übermittlung des Rezepts die Telematikinfrastruktur, wobei alle Daten verschlüsselt und sicher übertragen werden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bestätigt die Sicherheit dieser Methode.

Vorteile des Rezepts

  • Für Patienten: Das Rezept ermöglicht es, Rezepte einfach und schnell digital zu übermitteln und Arzneimittel bequem zu beziehen. Es vereinfacht auch das Einlösen von Folgerezepten, da kein erneuter Arztbesuch nötig ist.
  • Für Ärzte: Die digitale Handhabung spart Zeit und erleichtert den Zugriff auf Patientendaten sowie die Kommunikation mit Apotheken.
  • Für Apotheken: Schnellere Rezeptbearbeitung und effizientere Lagerhaltung durch digitale Verfahren.
  • Für das Gesundheitswesen: Reduziert den Papieraufwand und verbessert die Patientensicherheit durch Genauigkeit in der Medikamentenvergabe.

Zukunft des Rezepts

Zukünftig könnten auch nicht verschreibungspflichtige Medikamente sowie weitere medizinische Leistungen wie Heilmittel oder häusliche Krankenpflege digital verordnet werden. Zusätzliche Funktionen wie Medikationserinnerungen und Wechselwirkungschecks sind geplant.

Schritt für Schritt zum Rezept

  1. Arztbesuch:Vereinbaren Sie einen Termin oder nutzen Sie eine Online-Konsultation.
  2. Rezeptausstellung:Der Arzt stellt das Rezept digital aus.
  3. Apothekenwahl:Wählen Sie die Apotheke für die Einlösung.
  4. Rezeptübermittlung:Senden Sie das Rezept digital an die Apotheke.
  5. Medikamentenabholung oder Lieferung:Holen Sie Ihre Medikamente ab oder lassen Sie sie sich liefern.

 

Quellen und weiterführende Informationen

  1. Medizinisches Cannabis kein Betäubungsmittel mehr – was das bedeutet | Apotheken Umschau
  2. Cannabisgesetz, Wikipedia 2024.

⊕ Dieser Beitrag wurde auf der Grundlage wissenschaftlicher Fachliteratur und fundierter empirischer Studien und Quellen erstellt und in einem mehrstufigen Prozess überprüft.

⊕ Wichtiger Hinweis: Der Beitrag beschäftigt sich mit einem medizinischen Thema, einem Gesundheitsthema oder einem oder mehreren Krankheitsbildern. Dieser Artikel dient nicht der Selbst-Diagnose und ersetzt auch keine Diagnose durch einen Arzt oder Facharzt.